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Durcheilt man die geräumige Tiefgarage, findet man sich unvermittelt inmitten von Maseratis, Bugattis und Lagondas wieder. Der begrenzte Raum zwischen den Fahrzeugen war schnell von hereinströmenden Clubmitgliedern und Gästen ausgefüllt, ja, die Enge ließ um den makellosen Zustand der Ausstellungsstücke fürchten.

Willi Balz persönlich begrüßte gut gelaunt und charmant seine Gäste, die die sichtbaren Zeichen seiner Sammlerleidenschaft nur bestaunen konnten. Nein, das hatte keiner erwartet. Nicht nur die vierrädrigen Renner mit ihrer einmaligen Historie erweckten Bewunderung, auch die mehr als dreißig versammelten Rennmaschinen auf zwei Rädern ließen die Augen blitzen. Kenntnisreich und kurzweilig stellte Willi Balz mehrere Modelle im Einzelnen vor, spannend und überzeugend, da alle zwei- und vierrädrigen Fahrzeuge fahrfähig sind und vom Gastgeber selbst bewegt werden. Selbst der Alt-Rennfahrer SB Eberhard Mahle ließ sich beeindrucken und bestieg mit Freude einen historischen Monoposto. Gut, dass der Motor gerade zur Überholung ausgebaut war, „Ebse“ Mahle wäre sicher gern gestartet.

Für die Sportgeräte von Agusta bis Yamaha hält der weltmeisterliche Dirk Raudies die Fahne hoch und die Technik in Schuss, ein Fachmann ohnegleichen und immer noch bestens in Form.
Höhepunkt dieses illustren Abends war die Vorstellung des Maserati Birdcage, mit dem Willi Balz an seinem 50. Geburtstag in Le Mans einen grandiosen Sieg zusammen mit dem aktiven Rennfahrer Stippler feiern konnte. Die Motorhaube des äußerst seltenen Fahrzeugs war entfernt worden und zeigte damit seine Rahmenkonstruktion, die ihm den Beinamen „Birdcage“ einbrachte. Der Gitterrohrrahmen ist aus dünnen Rohren so engmaschig verschweißt, dass kaum ein Spatz aus dem Motorraum entfleuchen könnte. Ein Vogelkäfig, der sich mit einem relativ gemäßigten Rennmotor zu Fahreigenschaften vereinigte, die der Siegfahrer mit einem breiten Lächeln in die Nähe von Gokarts rückte. Na denn: Champagner!

Die schwäbische Brotzeit mit Leber- und Fleischkäs´ an Bügelflaschenbier tat ein Übriges für die ausgelassene Stimmung. So wurde die Gelegenheit, drei Stockwerke höher die geschäftlichen Tätigkeiten der Windreich AG kennenzulernen, großzügig genutzt. 570 Windkraftanlagen in ganz Europa stehen unter ständiger Kontrolle, auf wandgroßen Bildschirmen werden die gesamten Parameter aufgerufen, von der aktuellen Kilowatt-Leistung bis zur letzten Service-Maßnahme.

Nachdem Durst und Wissensdurst mit überschäumendem Angebot gestillt werden konnten, stellte der Clubpräsident die Gretchenfrage, nämlich, ob Willi Balz Schnauferlbruder werden möchte. Dieser überbeschäftigte Macher möchte schon, aber die Zeit!!! Also einigte man sich auf die Anwesenheit des Kandidaten bei einem jährlichen Besuch in der Tiefgarage oder den Treffen auf der Rennstrecke. Das Beitrittsformular wurde druckerwarm übersandt. (KE)