Oldtimer-Lexikon
Opel
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1898, drei Jahre nach dem Tode des Firmengründers, der nie Autos produzieren wollte, begannen seine Söhne mit dem Automobilbau. Sie kauften am 21. Januar 1899 die Anhaltische Motorwagenfabrik des Dessauer Hofschlossermeisters, Automobilpioniers und Konstrukteurs Friedrich Lutzmann, machten ihn zum Direktor und begannen mit dem Bau des Opel-Patentmotorwagen System Lutzmann in Rüsselsheim. Dieser war vorher von Lutzmann auf der ersten IAA 1897 ausgestellt worden. Opel produzierte von Anfang an verschiedene Karosserie- und Motorvarianten, unter anderem auch einen Lieferwagen. Die Motorisierung erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 km/h. Allerdings konnten sie nicht mit den damals hochentwickelten französischen Motorwagen konkurrieren, und so wurde die Automobilproduktion vorerst eingestellt.
Der Blitz im Emblem war mal ein Zeppelin Zeichen für technischen Fortschritt. In der mehr als 140 Jahre alten Firmengeschichte wechselte das Symbol der Adam Opel AG häufig. Der heutige "Blitz" existiert erst seit 1964. Er wurde aus dem Zeppelin, entwickelt und zwischenzeitlich mehrfach modifiziert - mal von einem Quadrat umrahmt, mal mit dem Schriftzug Opel versehen. Im Prinzip blieb er aber bis heute erhalten. |
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1899 wurde das aller erste Opel Automobil gefertigt: der Opel Patent Motorwagen System Lutzmann. Das Fahrzeug leistete 3,5 PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 20 km/h.
In Zusammenarbeit mit dem Automobilkonstrukteur Friedrich Lutzmann startete Opel seine Automobilgeschichte kurz vor der Jahrhundertwende. |
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1904 brachte Opel den ersten Vierzylinder, den Opel-Darracq 30/32 PS, auf den Markt. Besonders beliebt war zu jener Zeit das Modell Doktorwagen (4/8 PS), ein zweisitziges Cabriolet, das 1909 produziert und von Ärzten oft und gerne für Hausbesuche benutzt wurde. Der erste Sechszylinder entstand 1916 mit dem bis 1920 gefertigten 18/50 PS. |
1904, Opel Motorwagen 30/32
System Darracq |
1904, Opel Motorwagen 4/8
Doktorwagen |
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1911 brachte Opel neben den Automobilen den Opel 60-PS-Motorpflug auf den Markt, der sich auf Landgütern großer Beliebtheit erfreute. Während des Ersten Weltkrieges hielt Opel die Autoproduktion aufrecht und fertigte unter anderem die Fahrzeuge der 9/25 (8/25) PS-Reihe. |
1912, Opel 9/25
Doppelphaeton |
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1924 wurde das Opelwerk in Rüsselsheim als erstes in Deutschland mit Fließbändern ausgestattet, um für breitere Schichten preisgünstiger zu produzieren. Das Erfolgsmodell Opel Laubfrosch konnte in Großproduktion gebaut werden. Zeitweilig war Opel der größte deutsche Automobilhersteller. Fritz von Opel, der sich bereits als Testfahrer einen Ruf erarbeitet hatte, experimentierte unterdessen an Autos mit Raketenantrieb und erreichte 1928 auf der AVUS mit seinem Modell RAK 2 die Rekordgeschwindigkeit von 220 km/h. |
1925 Opel Laubfrosch |
1928, Opel RAK 2 |
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1928 bot Opel seiner Kundschaft einen großen Wagen der Luxusklasse mit 6.0 Liter- Achtzylinder-Motor und 110 PS an: den Opel Regent (offizielle Bezeichnung: "Opel 24/110 PS"). Von diesem zwei-Tonnen-Fahrzeug wurden bis zum Produtkionsstop 1929 nur 25 Stück produziert.
Nach der Übernahme von General Motors 1929 mußte Opel alle 25 verkauften Fahrzeuge zurückkaufen und verschrotten. Der Grund dafür lag wohl darin, daß General Motors die Befürchtung hatte, der Regent könnte den Absatz von Cadillac- und Buick-Modellen in der Luxus-Klasse gefährden. Offenbar hat tatsächlich kein einziges Exemplar überlebt. |
1928, Opel Regent 8,
hier mit Fritz von Opel
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Der Opel P4 war ein Automobil, von dem die Adam Opel AG zwischen 1935 und 1937 im Stammwerk Rüsselsheim am Main 65.864 Stück baute. Das Fahrzeug bot Platz für vier Personen (4P, P4), hatte aber keinen Kofferraum. Es basierte technisch auf seinem Vorgänger Opel 1,2 Liter; äußerlich war es leicht verändert. Nach zwei Jahren lief die Produktion zugunsten des bereits 1936 vorgestellten Opel Kadett I aus. |
1935, Opel P4 |
1936, Opel Kadett I |
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Der Opel Olympia war das erste in Großserie produzierte deutsche Auto mit selbsttragender, komplett aus Stahlblech gebauter Karosserie. Der Olympia erhielt seinen Namen in Anlehnung an die kommenden Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin.
Der Wagen wurde im Februar 1935 auf der Internationalen Automobilausstellung vorgestellt und war noch im selben Jahr zu einem Preis von 2.500 Reichsmark erhältlich.
Die neue Ganzstahlkarosserie brachte einige Vorteile gegenüber der bisherigen Rahmenbauweise mit sich: eine bessere Aerodynamik, verringertes Gewicht (835 kg) und erstmals eine Sollbruchstelle im Bereich des vorderen Gabelprofils; ein Vorläufer der heutigen Knautschzonen. |
1936, Opel Olympia |
1936, Opel Olympia BW |
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Der Opel Super 6 wurde im Februar 1937 im Rahmen der Automobil- und Motorrad-Ausstellung in Berlin von der Firma Opel zusammen mit deren Spitzenmodell „Admiral" vorgestellt und nur bis November 1938 gebaut. Durch die konventionelle Rahmenbauweise waren diverse Sonderaufbauten möglich: Gebaut wurde das Fahrzeug u. a. als Cabriolet, Limousine und Roadster. Das Super 6 Cabriolet „Gläser“ mit einer Karosserie der Gläser-Karosserie GmbH, Dresden war das luxuriöse Schmuckstück dieser Reihe. |
1937, Opel Super 6 Cabriolet |
1937, Opel Super 6 Cabriolet |
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Mit dem Admiral, der 1937 als neues, über dem Super 6 positioniertes Spitzenmodell präsentiert wurde, überraschte Opel die Autowelt. Für vergleichsweise günstige 6.500 Reichsmark mit allem erdenklichen Sonderzubehör und einem 3,6-Liter-Sechszylinder mit 75 PS ausgestattet, war der Wagen eine Alternative zu Maybach, Mercedes-Benz oder Horch. Die Werkskarosserien gab es als geschlossene Limousine, Pullman-Limousine sowie viertüriges Cabriolet. Vom Preis und von der Bauart her eignete sich das Fahrgestell des Admiral für verschiedenste Sonderaufbauten, so zum Beispiel für zweisitzige Cabriolets, die unter anderem die Karosseriewerke Hebmüller und Gläser fertigten. Das Opel-Topmodell hatte in der Spitzenklasse zeitweise einen Marktanteil von 25 Prozent. |
1937, Opel Admiral |
1937, Opel Admiral Cabriolet |
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Der Opel Kapitän wurde zwischen 1938 und 1970 produziert und war zusammen mit dem „Admiral“ und dem 1964 erschienenen „Diplomat“ eines der Oberklassenmodelle von Opel. Alle Kapitän-Modelle haben Sechszylinder-Reihenmotoren mit einem Hubraum von 2,5 bis 2,8 Liter und eine selbsttragende Karosserie.
Ab Herbst 1948 wurde auch der Kapitän in leicht überarbeiteter Form wieder produziert, allerdings nur als viertürige Limousine. Erkennbarer Unterschied die nunmehr runden Scheinwerfer und Detailänderungen wie u.a. Stoßstangen und Radkappen. |
1939, Opel Kapitän DeLuxe |
1948, Opel Kapitän |
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Der Kapitän ’50 erhielt einige Änderungen und Verbesserungen. Augenfälligstes Merkmal ist die neu eingeführte Lenkradschaltung („Fernschaltung“), ein neues Armaturenbrett (identisch mit dem späteren Modell ’51) und neues Design der Innenverkleidungen und Polsterstoffe (Streifen).
Der Kapitän ’51 repräsentierte mit modernisierter Karosserie, deutlich mehr Chrom und stärkerem Motor (43 kW/58 PS) die ersten Anzeichen des deutschen Wirtschaftswunders. Der Wagen war in den 1950er Jahren äußerst beliebt und ein Statussymbol. |
1950, Opel Kapitän |
1951, Opel Kapitän |
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Für die 1955 angelaufene Reihe gab es ein geringfügiges Facelift; die Motorhaube wurde geglättet, der Kühlergrill bestand nun aus senkrechten Gitterstäben statt des „Haifischmauls“. Die hinteren Kotflügel erhielten kleine „Flossen“. Ein in der Leistung gesteigerter Motor mit 55 kW (75 PS) wurde verwendet.
Im Herbst 1959 erschien ein Kapitän, der wieder etwas sachlicher und „europäischer“ daherkam: Die neue Karosserie hatte eine flachere, gestrecktere Linienführung mit einer nochmals vergrößerten vorderen Panoramascheibe. Die beim Vorgängertyp kritisierte stark heruntergezogene hintere Dachlinie wurde geändert |
1956, Opel Kapitän |
1959, Opel Kapitän P 2,6 |
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Dem Olympia folgte 1953 der Olympia Rekord. In den 1950er Jahren stellte Opel in Deutschland mit seinen Mittelklasse-Modellen Olympia, Olympia Rekord und Rekord P1 (ab 1957) das nach dem VW Käfer beliebteste Auto her; zeitweise folgte auf dem dritten Platz als Pkw der Oberklasse der Opel Kapitän, der in dem Jahrzehnt sechsmal einen Modellwechsel erhielt. |
1957, Opel Rekord 1700 P1 |
1966, Opel Rekord C
Caravan |
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© Fotos: www.wickipedia.de; www.opel-specials.de; Berthold Werner; |